Was ist die Suchintention bei SEO und wie unterscheidet sie sich von der Nutzerintention?
Wenn du etwas bei Google eintippst, dann hast du ein bestimmtes Ziel, richtig? Die Motivation hinter deinen Suchanfragen ist die Nutzerintention, also das Erreichen eines Endziels. Um dieses Ziel zu erreichen und dir einen Überblick zu verschaffen und dann ggf. etwas zu kaufen oder zu wissen startest du verschiedene Suchanfragen mit unterschiedlicher Suchintention. Diese einzelnen Ziele werden Suchintention genannt.
Die Nutzerintention steht dabei über der Suchintention und die verschiedenen Suchintentionen sind Teilaspekte der Nutzerintention.
Je nach Intention, die Google hinter einem Keyword vermutet, bekommst du auch unterschiedliche Arten von Suchergebnissen angezeigt, auf die ich in diesem Artikel noch eingehen werde. Die Suchintention zu verstehen ist also auf jeden Fall auch ein wichtiger SEO-Tipp (nicht nur) für Anfänger und Anfängerinnen, den ich dir auf diesem Wege mitgeben möchte!
Beispiel für den Unterschied zwischen Suchintention und Nutzerintention
Damit der Unterschied zwischen Suchintention und Nutzerintention nochmal klarer wird, stell dir bitte Maria vor. Maria hat ständig Kopfschmerzen und ihr großes Ziel, also ihre Nutzerintention ist es natürlich die Kopfschmerzen loszuwerden. Um dieses Ziel zu erreichen fängt sie an „Kopfschmerzen“ zu googeln (Suchintention Know). In den Artikeln, die daraufhin erscheinen, werden neben den verschiedenen Kopfschmerzarten auch Ursachen und Tipps gegen Kopfschmerzen genannt, z.B. verschiedene Nahrungsergänzungsmittel. Maria möchte diese Mittel daraufhin kaufen und googelt diese mit der Suchintention sie zu erwerben (Do). Mit dem Kauf des Produkts und der damit verbundene Hoffnung auf Schmerzfreiheit ist die Nutzerintention von Maria erfüllt.
Warum ist die Suchintention für SEO wichtig?
Die Suchintention hilft Google dabei zu verstehen, welche Art von Content ein Mensch sucht, wenn er oder sie ein bestimmtes Keyword in den Suchschlitz von Google eintippt. Klicken Menschen dann ein bestimmtes Ergebnis vermehrt an, dann zeigt das Google, welche Art von Inhalt bei diesem Keyword bevorzugt wird und beim nächsten Google-Update kann es dann zu Verschiebungen der Suchergebnisse kommen und bestimmte Ergebniskategorien werden bevorzugt zu einem bestimmten Keyword ausgespielt.
So gab es beim Google Core Update im Mai 2022 beispielsweise einen Push für transaktionale Suchanfragen und auch die Suchintention wird jetzt noch stärker berücksichtigt. Was genau transaktionale Suchanfragen sind und welche anderen Suchintentionen es noch gibt, das schauen wir uns jetzt genauer an!
Welche Suchintentionen gibt es laut Google?
Google unterscheidet in den “General Guidlines” vom 28. Juli 2022 zwischen:
- Know
- Know Simple
- Do
- Website
- Visit-in-Person
- User Location
Suchintention Know
Hier wird nach einer bestimmten Information gefragt und der Suchende möchte mehr zu einem bestimmten Thema wissen. Es gibt meist noch keine direkte Kaufabsicht, aber die gefundenen Informationen können eine Kaufabsicht auslösen, indem z.B. bestimmte Produkte miteinander verglichen werden.
Content-Formate: Anleitungen, Ratgeber, Blogbeiträge, Vergleiche, Infografiken, Videos, Glossare, Rezepte, aber auch Produktvergleiche, Testberichte, News etc.
Beispiel: urlaub ostsee tipps
Suchintention Know Simple
Das ist eine spezielle Form der Know-Suchanfrage, nämlich die kleinen Infokästchen (auch „Answer Box“ genannt), die direkt auf der Google-Ergebnisseite angezeigt werden, wenn du z.B. nach einer bestimmten Zahl (Jahreszahl, Körpergröße, Alter, Einwohnerzahl) oder einem Diagramm oder einer sonstigen Information suchst, die kurz und knapp beantwortet werden kann.
Content-Formate: Diagramme, Tabellen, Aufzählungen, kurze Definitionen, Fakten etc.
Beispiel: einwohner deutschland

Suchintention Do
Bei Do-Suchanfragen möchten die Suchenden etwas tun. Das Ziel oder die Aktivität kann z.B. ein Download sein (Programm, App, Checkliste), ein Kauf oder Unterhaltung (z.B. verschiedene Persönlichkeitstests, Kalkulatoren).
Es wird unterschieden zwischen Transaktional (Anfrage) und Commercial (eindeutige Kaufabsicht).
Content-Formate Transaktional: Tools, Download-Seiten, (Video-)Anleitungen, Kalkulatoren, Quizzes etc.
Beispiel: packliste urlaub pdf
Content-Formate Commercial: Landingpages, Produktbeschreibungen und -kategorien etc.
Beispiel: reisetasche
Suchintention Website (ehemals Go)
Bei solchen Anfragen möchten Suchende die Website einer bestimmten Marke aufrufen oder eine Webseite auf einer Brand-Website, die eine bestimmte Information enthält.
Beispiele: „ebay“ –> Suchende möchten die ebay-Website aufrufen; „Amazon Handtaschen“ –> Suchende möchten Handtaschen auf Amazon anschauen.
Eine spezielle Optimierung auf den Markennamen ist hier nicht nötig, da Google diesen selbst zuordnen kann.
Content-Formate: Landingpages, Produktbeschreibungen und -kategorien etc.
Beispiel: handtasche liebeskind
Suchintention Visit-in-Person (basierend auf dem Standort, ehemals Local)
Bei diesen Anfragen ist der Standort des Suchenden entscheidend. Wird beispielsweise nach „italienisches Restaurant“ gesucht, dann erscheinen zunächst alle italienischen Restaurants in der Nähe, die einen entsprechenden Google MyBusiness-Eintrag haben und anschließend die allgemeinen und nichtlokalen Ergebnisse.
Contentformate: Startseite eines lokalen Unternehmens, Landigpages mit z.B. Öffnungszeiten oder Reservier-/ Buchungsmöglichkeit etc.
Beispiel: italienisches restaurant (mit oder ohne Ort, je nachdem, ob man in der unmittelbaren Nähe sucht oder in einem Ort, den man z.B. demnächst besuchen möchte)
Mehrere Suchintentionen
Eine Suchanfrage kann auch mehrere Suchintentionen haben. Das betrifft meist Shorttail-Keywords.
Google empfiehlt in diesem Fall das eigene Urteilsvermögen zu nutzen und abzuwägen, ob eine bestimmte Suchintention wahrscheinlicher ist als eine andere.
Als Beispiel wird hier der Suchbegriff „walmart“ genannt, welcher sowohl Visit in Person (wenn es einen Walmart in der Nähe gibt) als auch Website (für den Onlineshop) und Know (allgemeine Informationen über das Unternehmen) sein kann.
Beispiel (analog auf für google.de): kaufland
Übersicht über die verschiedenen Suchintentionen bei SEO
Hier findest du die verschiedenen Suchintentionen nochmal in einer übersichtlichen Tabelle:
Suchintention | Beispiele | Contentformat(e) |
Know | urlaub ostsee tipps | Anleitungen, Ratgeber, Blogbeiträge, Vergleiche, Infografiken, Videos, Glossare, Rezepte, aber auch Produktvergleiche, Testberichte, News etc. |
Know Simple | einwohner deutschland | Diagramme, Tabellen, Aufzählungen, kurze Definitionen, Fakten etc. |
Do | packliste urlaub pdf reisetasche | Transaktional: Tools, Download-Seiten, (Video-)Anleitungen, Kalkulatoren, Quizzes etc. Commercial: Landingpages, Produktbeschreibungen und -kategorien etc. |
Website | handtasche liebeskind | Landingpages, Produktbeschreibungen und -kategorien etc. |
Visit-in-Person | italienisches restaurant (mit oder ohne Ort) | Startseite eines lokalen Unternehmens, Landigpages mit z.B. Öffnungszeiten oder Reservier-/ Buchungsmöglichkeit etc. |
mehrere Suchintentionen | kaufland | verschiedene |
Suchintention herausfinden: So funktionierts!
Um herauszufinden, welche Suchintention Google hinter einem Keyword vermutet, gibst du dein Keyword einfach in die Google-Suche ein und schaust dir die ersten 10 Ergebnisse sowie die Ergebnisseite insgesamt an.
Je nachdem, welches Ziel du mit deinem Content verfolgst, kannst du anhand der Ergebnisseite abwägen, ob dieses Keyword für deine Zwecke geeignet ist oder nicht.
Was genau das bedeutet, schauen wir uns jetzt genauer an:
Die Suchintention bei SEO richtig umsetzen
Werden hauptsächlich Ratgeberartikel angezeigt? Super, dann hast du ein Keyword gefunden, das Potential für einen deiner nächsten Blogartikel hat.
Werden als erstes Bilder angezeigt? Dann musst du auf jeden Fall auch gute Bilder in deinem Content unterbringen, da die Chance groß ist auch über die Bildersuche User auf deine Website zu locken.
Werden viele Videos angezeigt? Dann solltest du auch ein eigenes oder fremdes, thematisch passendes Video zu diesem Thema in deinen Blogartikel einbinden.
Werden Shops und Shoppingergebnisse angezeigt? Dann ist das Keyword nicht für einen Blogartikel geeignet, da die Suchenden etwas kaufen möchten. aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass es nicht möglich ist mit einem Blogbeitrag, der auf ein transaktionales Keyword optimiert ist zu ranken. Ein solches Keyword eignet sich dafür aber hervorragend für Landingpages mit Angeboten oder auch für Produktbeschreibungen und Produktkategorien in Onlineshops.
Kanntest du die verschiedenen Suchintentionen und ihre Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung schon? Verrate es mir gerne in den Kommentaren!