27 populäre SEO-Mythen, die du getrost vergessen kannst

Bei jedem Thema gibt es Dinge, die einfach nicht stimmen, aber sich hartnäckig halten. Genauso ist es auch bei der Suchmaschinenoptimierung. Deshalb findest du in diesem Artikel 26 verbreitete SEO-Mythen, die du getrost vergessen kannst.

Inhalt

SEO-Mythen zum Thema Keywords

SEO-Mythos #1: Es müssen möglichst viele Webseiten auf das Hauptkeyword optimiert werden.

Das ist der wohl verbreitetste Mythos, weil oft gedacht wird, dass das häufige Nennen des Hauptkeywords viel hilft. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall! Sind nämlich mehrere Webseiten auf einer Website auf das gleiche Keyword optimiert, dann wissen Suchmaschinen nicht, welche URL einer Website sie für dieses Keyword auswählen sollen. Die Folge ist dann ein fröhliches Bäumchen-wechsel-dich-Ranking-Spiel der unterschiedlichen URLs, die auf dieses Keyword optimiert sind. Das ganze findet natürlich weit jenseits der ersten Seite statt, da sich die einzelnen URLs miteinander konkurrieren und sich kannibalisieren. Deshalb spricht man hier auch von Keyword-Kannibalismus.

Um das zu vermeiden solltest du immer nur eine einzige Seite für ein bestimmtes Keyword optimieren. Außerdem solltest du regelmäßig prüfen, ob sich das Keyword verändert hat (z.B. erschien zum Keyword „corona“ vor 2020 noch eine Biersorte, nach 2020 bezogen sich die Ergebnisse dann fast nur noch auf die Pandemie) oder ob sich das Thema erweitert hat. Manchmal ist es auch so, dass Themen zusammenfallen. Falls dich das betrifft und du bisher zwei Seiten zu diesem Thema hattest und die Rankings für diese Seiten dann beide abstürzen, weil sie auf einmal miteinander konkurrieren, dann musst du aktiv werden und die beiden Seiten zusammenfassen.

SEO-Mythos #2: Google nutzt die Meta-Keywords für das Ranking

Nein, und zwar schon seit mindestens 2009 nicht mehr. Um genau zu sein ignoriert Google die Meta Keywords 😉 Aber deine Konkurrenz freut sich, wenn du deine Keywords einfach so verrätst… Ob eine Website Metakeywords verwendet, kannst du entweder herausfinden, indem du z.B. im Chrome Browser nach einem Rechtsklick auf „Seitenquelltext anzeigen“ klickst und dann mit Stgr+F bzw. command+F nach „keywords“ suchst oder indem du die Website durch den Crawler Screaming Frog jagst.

SEO-Mythos #3: SEO bedeutet, dass man gut rankt

Nee, wichtiger ist für welche Keywords du gut rankt, da dir viele irrelevante Besucher nix bringen (außer, wenn dein Geschäftsmodell darauf beruht möglichst viele Anzeigenimpressionen zu generieren…).

Deshalb: Kenne deine Wunschkunden, kenne ihre Wünsche/Probleme/Herausforderungen, mache eine Keywordrecherche, finde dadurch passende Keywords und erstelle auf dieser Grundlage hilfreichen Content, für den du dann idealerweise auch gut rankst.

SEO-Mythos #4: Domains in denen das Keyword vorkommt sind notwendig, um ranken zu können

Diese sogenannten „Exact Match Domains“ können eventuell einen minimalen Vorteil bringen, aber es ist besser, wenn du als Domain deinen Namen oder deine Marke wählst, da du damit dann auf jeden Fall an erster Stelle angezeigt wirst, wenn jemand nach dir sucht. Bei EMDs ist das nicht unbedingt gegeben. Googles John Mueller hat sich kürzlich auf Reddit dazu geäußert, warum solche Domains nicht sinnvoll sind:

  • sie wirken spammy,
  • sie schränken ein und erlauben keine Änderung oder Erweiterung des Businessfokus,
  • es gibt nichts, nach was Menschen suchen können, wenn sie nach dir suchen,
  • sie stehen immer in Konkurrrenz zu anderen Webseiten, die ebenfalls auf dieses Thema/Keyword optimiert sind.

Deshalb: Wähle lieber eine Domain, die deinen Namen oder deine Marke enthält und erstelle hilfreichen Content.

SEO-Mythos #5: Das Hauptkeyword muss unbedingt auch in der Meta-Description vorkommen

Anders als im Title Link und in der H1 muss das Hauptkeyword nicht unbedingt in der Meta Description vorkommen, aber es ist schon empfehlenswert, dass du es dort auch unterbringst, da es fett hervorgehoben wird. Die Meta Description ist allerdings „nur“ ein indirekter Rankingfaktor, da ihre Aufgabe hauptsächlich darin besteht auf das Suchergebnis neugierig zu machen.

SEO-Mythos #6: Die Keyworddichte muss zwischen 3 und 5 % betragen

Leider ist es nicht so einfach! Google verwendet nämlich weder Keyworddichte noch Keywordfrequenz, um Beiträge zu ranken. Viel wichtiger ist es dagegen, dass du wichtige Keywords im Titel, in den Überschriften (H1, H2 etc.), im Text selbst sowie auch in den Alt-Texten sinnvoll verwendest.

SEO-Mythen zum Thema Content

SEO-Mythos #7: Regelmäßig neue Beiträge erstellen gefällt dem Google-Algorithmus

Neuer Content ist natürlich immer gut, aber wenn du nur neuen Content erstellst, um regelmäßig neuen Content erstellt zu haben, dann ist das Zeitverschwendung. Investiere die Zeit lieber in die Verbesserung bestehender Inhalte. Es ist nämlich viel einfacher bestehende Inhalte aktuell zu halten als komplett neue Inhalte zu erstellen. Im schlimmsten Fall ähneln die neuen Inhalte dann den bestehenden Inhalten so sehr, dass die beiden Seiten auf einmal miteinander konkurrieren.

Falls es zu einem Thema, zu dem du bereits Content erstellt hast, neue Erkenntnisse oder wichtige Änderungen gibt, dann ergänze den entsprechenden Content lieber mit diesen neuen Informationen anstatt neuen Content zu erstellen. Qualität ist wichtiger als Quantität!

SEO-Mythos #8: Je mehr Content auf einer Website ist, desto besser die Rankings

Wie beim vorherigen Mythos schon gesagt, ist Qualität wichtiger als Quantität. Es kommt also darauf an. Wenn du wahllos Content veröffentlichst, dann kann es schon sein, dass du den einen oder anderen Zufalltreffer landest, aber wirklich planbar ist das nicht. Erstellst du allerdings häufig strategisch wichtigen und hochwertigen Content zu Keywords, die für deine Zielgruppe relevant sind, dann hilft viel Content auch wirklich viel.

SEO-Mythos #9: Content muss eine bestimmte Wortanzahl haben, um ranken zu können

Nein, der Content sollte so lange wie nötig und so kurz wie möglich sein. Allerdings solltest du dich schon etwas an der Konkurrenz orientieren. Wenn alle Ergebnisse zu einem bestimmten Keyword auf der ersten Seite um die 2000 Wörter haben, dann sollte dein Content auch mindestens 2000 Wörter lang sein, damit du genug in die Tiefe gehen kannst. Mit 200 Wörtern wird es in diesem Fall schwierig in die Top 10 zu kommen, da du mit deinem Content dann nicht die nötige Tiefe erreichen kannst.

SEO-Mythos #10: Es gibt eine Dublicate-Content-Penality

Eine Google-Penality, also eine „manuelle Maßnahme“ gibt es für Spam, versteckte Texte, Keyword Stuffing (also eine unnatürliche und gehäufte Verwendung des Keywords, für welches man ranken möchte) und unnatürliche Backlinks. In diesen Fällen prüfen Mitarbeiter von Google die Website manuell und wenn diese zu dem Ergebnis kommen, dass die Inhalte bzw. Backlinks unnatürlich oder spammy sind, dann strafen sie die Seite ab. In diesem Fall erhältst du dann eine Mitteilung in der Search Console unter dem Punkt „Manuelle Maßnahmen“.

SEO-Mythos #11: SEO-Texte klingen unnatürlich

Das war vielleicht früher mal so, aber inzwischen sind Google und Co. viel schlauer geworden, sodass auch Flektionen, Wortumstellungen, Singular und Plural des Hauptkeywords kein Problem mehr für Google darstellen. Schreib bitte natürlich und gliedere deine Texte sinnvoll, sodass die Leserinnen und Leser auch beim Überfliegen wissen, worum es geht und achte auf eine abwechslungsreiche Sprache.

SEO-Mythos #12: Ausklappbare Texte werden von Google ignoriert

Anders als weißer Text auf weißem Hintergrund oder Minischrift verstoßen Webdesignelemente wie z.B. Akkordeons oder Tabs nicht gegen die Google-Richtlinien und können von Google auch problemlos ausgelesen werden. Das ist aber eher ein UX-Thema.

Bereits seit dem Jagger-Update, einem Google Core-Update aus dem Jahre 2005 (!) wertet Google unter anderem Websites mit minderwertige Backlinks von Linkfarmen, Links aus Linktauschen und gekauften Backlinks ab. Es zählt also nicht die reine Anzahl an Backlinks, sondern die Qualität.
Aber: Viele qualitativ hochwertige Backlinks helfen viel!

SEO-Mythos #14: Nur mit harten Ankertexten verlinken

Wenn intern und extern Backlinks ausschließlich mit dem Hauptkeyword als Linktext existieren, dann wird Google misstrauisch. Deshalb ist es wichtig, dass du vor allem auch intern nicht nur Links auf das Hauptkeyword des verlinkten Inhalts setzt, sondern auch auf Nebenkeywords und Synonymen verlinkst. Generische Linktexte wie „hier klicken“, „mehr lesen“ oder „herunterladen“ solltest du allerdings immer vermeiden, da sie weder deinen Leserinnen und Lesern noch Suchmaschinen einen Mehrwert bieten.

Funfact: Wenn du bei Google nach „hier downloaden“ suchst, dann erscheint ziemlich weit vorne in den Suchergebnissen die Seite, auf der man den Adobe PDF-Viewer downloaden kann, obwohl auf dieser Seite kein einziges mal „hier downloaden“ verwendet wird 😉 Schreib mir gerne deine Vermutung, warum das so ist, in die Kommentare 😀

SEO-Mythen zum Thema Technik

SEO-Mythos #15: Sitemaps sind für alle Websites wichtig

Prinzipiell hilft eine Sitemap Suchmaschinen dabei alle URLs auf einer Website zu finden. Trotzdem benötigen z.B. sehr kleine Websites oder Websites, die intern gut verlinkt sind (noch) keine Sitemap. Ist die Website hingegen sehr groß und komplex, dann ist eine Sitemap hilfreich, damit wichtige Inhalte auf einer Website auch ordentlich gecrawlt werden können. Ich persönlich erstelle für alle meine Seiten immer Sitemaps.

SEO-Mythos #16: SEO ist hauptsächlich technisch

SEO ist weder hauptsächlich Technik noch hauptsächlich Inhalt, sondern ein gelungenes Zusammenspiel von Technik und Inhalt. Wenn deine Technik also so mies ist, dass der Google-Bot deine Inhalte nicht finden kann, dann bringen dir die besten Inhalte nichts und wenn dafür deine Technik zwar top ist, aber deine Inhalte so schlecht, dass sie niemandem helfen, dann bringt dir auch die beste Technik nix.

SEO-Mythos #17: Pagespeed/Core Web Vitals ist nicht wichtig/extrem wichtig

Es kommt drauf an… Die Core Web Vitals sind zwar ein Rankingfaktor aber sie fungieren in dieser Rolle nur als Tie-Breaker, also als Zünglein an der Waage, wenn zwei Websites gleichauf sind. Das ist im Bereich jenseits der Top 10 wichtig, dahinter eher nicht. Aber die Core Web Vitals sind mehr als nur ein Rankingfaktor, denn gute Werte können auch das Nutzer-Engagement positiv beeinflussen.

Die Core Web Vitals haben also auch neben ihrer Funktion als Rankingfaktor eine Daseinsberechtigung und dienen auch als Orientierung, wie eine Website nutzerfreundlicher werden kann. Bevor du die Optimierung der Core Web Vitals zur Priorität machst, nutze deine Zeit und Ressourcen lieber erst mal für andere Dinge, wie z.B. Artikel zu aktualisieren, die interne Verlinkung zu optimieren, Snippets zu überarbeiten oder auch strukturierte Daten zu ergänzen.

Sonstige SEO-Mythen

SEO-Mythos #18: Ein SEO-Plugin wie RankMath oder YOAST reicht für SEO, denn eine grüne Ampel bzw. 100 Punkte bedeutet gutes SEO

Nur weil die Ampel auf grün zeigt heißt das nicht, dass der Content funktioniert. Google ist die grüne Ampel auch ziemlich egal. Eine grüne Ampel bedeutet lediglich, dass ein paar Empfehlungen umgesetzt wurden. Z.B. bringt dir eine grüne Ampel bei einem Artikel, dessen Suchintention total verfehlt wurde gar nichts für deine Rankings… Die Empfehlungen der SEO-Plugins können durchaus als Orientierung dienen, sind aber kein Garant für einen funktionierenden Artikel. Hierfür ist das Tools „Kopf“ besser geeignet 😉

SEO-Mythos #19: Social Media reicht

Bei Social Media bist du immer von der Social-Media-Plattform abhängig. Wenn dein Account gesperrt oder gehackt wird, dann ist er erst mal weg. Wenn die Plattform stundenlang nicht erreichbar ist (wie es am 5. Oktober 2021 bei Meta mit WhatsApp, Facebook und Instagram der Fall war), dann muss du das aussitzen und kannst nichts dagegen tun. Aber auch Algorithmusänderungen können dich auf Social Media Reichweite kosten.

All das kann dir natürlich auch mit deiner eigenen Website passieren, doch dann hast du es selbst in der Hand, dass bald alles wieder läuft oder du entsprechende Backups hochlädst. Auch Algorithmusänderungen können deine organische Reichweite beeinträchtigen.

Deshalb ist es immer besser, wenn du, um online sichtbar zu werden, nicht nur auf eine einzigen Kanal setzt, sondern verschiedene Kanäle bespielst, wie z.B. deine Website mit suchmaschinenoptimierten (Blog-)Beiträgen, mindestens einem Social-Media-Kanal und dem Newsletter.

SEO-Mythos #20: Mit Google Ads wird auch das organische Ranking gestärkt

Nein, leider nicht. Sobald du die entsprechenden Keywords nicht mehr mit Ads bewirbst, erscheinen sie nicht mehr in der Suche. Aber: Ads eignen sich wunderbar, um Keywords zu testen und sind am Anfang, wenn eine Website zwar schon guten Content hat, aber noch keine guten Rankings, eine gute Unterstützung.

SEO-Mythos #21: SEO hat der Webdesigner schon gemacht

Ein SEO-Plugin zu installieren ist kein SEO und H-Überschriften sind keine Designelemente! Viele Dinge, die in den Aufgabenbereich von Webdesignern fallen, betreffen auch SEO und wenn Webdesigner dies nicht bei der Erstellung der Website berücksichtigen, dann funktioniert die Website im schlimmsten Fall nicht oder die einzelnen Elemente müssen nachträglich verbessert werden. Dinge, die in den Aufgabenbereich von Webdesignern fallen, aber auch für SEO relevant sind, sind eine saubere H-Struktur (auch z.B. auch bei Templates), die Seitenladegeschwindigkeit, Implementierung von Mehrsprachigkeit, responsive Design, strukturierte Daten, Linkstruktur, Bildgrößen und -formate usw.

SEO-Mythos #22: SEO ist zu kompliziert

SEO erscheint im ersten Moment zwar kompliziert, aber wenn du einmal verstanden hast, worauf es ankommt, dann ist SEO zwar immer noch komplex aber immerhin keine Raketenwisschenaft mehr 😉

SEO-Mythos #23: SEO ist kostenlos

Auch wenn du SEO selbst machst, dann ist SEO nicht kostenlos. SEO kostet entweder Zeit ODER Geld. SEO ist aber immer eine Investition und deshalb zwar nicht kostenlos aber auch nicht umsonst 😉

SEO-Mythos #24: SEO ist eine einmalige Sache/ einmal Platz 1 immer Platz 1

Nein, SEO muss regelmäßig gemacht werden, da sich die Konkurrenz aber auch das Suchverhalten und die Bedeutung von Keywords ändert. Denk hier nur mal an das Beispiel „corona“: Vor 2020 rankten hierfür hauptsächlich Webseiten zum gleichnamigen Bier, heutzutage erscheinen auf den ersten Seiten fast nur noch Seiten zur Pandemie.

SEO-Mythos #25: SEO lohnt sich für mich nicht

SEO lohnt sich immer. Gründe gefällig? Schau mal in den Artikel „Warum ist SEO wichtig?“ rein.

SEO-Mythos #26: Ich habe gegen die großen Marken keine Chance

Ja, die Zukunft von Nischen-Websites ist durch die ganzen Entwicklungen im Bereich KI und der Konkurrenz durch große, etablierte Websites gerade ungewiss. Es gibt auch Tendenzen, die vermuten lassen, dass dass Google solche Websites bevorzugt, die neben Informationen zu einem bestimmten Thema auch passende Produkte anbietet. Auf der anderen Seite gibt es aber auch das Helpful Content Update, das es auch kleinen, rein informativen Websites, die ihre Seiten nicht komplett mit Affiliatelinks vollgeballert haben, ermöglichen sollte gute Rankings zu bekommen – sofern Google von der Expertise dieser Websites überzeugt ist.

SEO-Mythos #27: Durch ChatGPT und andere AIs wird SEO überflüssig

Nein, denn AIs können zwar Content produzieren, aber irgendjemand muss ja auch die Prompts konzipieren und festlegen, was genau die AI schreiben soll. Lässt man die KIs einfach losschreiben, dann kommt sehr generischer und schlimmstenfalls falscher Inhalt raus, der dann mehr schadet als nutzt…

Fallen dir noch weitere SEO-Mythen ein? Falls ja, dann lass mir gerne einen Kommentar da!

Der Beitrag hat dir gefallen? Teile ihn!
Picture of Desiree
Desiree

Ich beschäftige mich seit 2014 mit SEO und möchte hier meine Leidenschaft mit dir teilen!

Mehr über mich erfahren
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert